Isabela, lass mich bleiben!

Vulkantour

Bucht- und Schnorcheltour

Kuestenwanderung

(Dies hab ich direkt vor Ort in mein huebsches Buechlein geschrieben - vielen Dank an Kaebbi und Ulli, die mir dieses zu meinem 24. Geb geschenkt haben;-) )

Guten Morgen Vietnam! Um 10:15 erreiche ich die "Mauer der Traenen" - eine ohne Moertel in die Hoehe gequaeltes Bauwerk, was Zeitzeuge einer fruehreren Gefaengniskolonie ist. Die Steine brechen zur Seite weg  - das war ne Drecksarbeit. Ich kaempfe mich durch enges Gestruepp auf einem halb zugewachsenen Pfad zur Hoechsten Spitze eines Huegel. Es geht durch alles moegliche Gestruepp in kurzer Hose. Doch eine genauere Untersuchung meiner Beine ergibt das Urteil, dass es nicht einmal Zecken auf den Inseln zu geben scheint.... Oben erinnern ein Fundament und ein Metallgeruest an ein Gebaeude, was hier wohl einst gestanden hat. Hab grad einen absoluten Hormonschub - freu mich einfach:

ueber den genialen Blick ueber die Insel

darueber, dass ich mich erfoglreich durch das Gestruepp gekaempft hab

darueber, dass ich es mir irgendwie leisten kann und die Moeglichkeit habe, auf diese Insel zu fahren (besonderen Dank hier an Mama)

und ueber das schlapprige Marmeladenbrot, was ich mir aus der Plastiktuete zaubere. Ein Fink wird neugierig und will mir das Broetchen streitig machen, welches ich natuerlcih nie kampflos aufgeben wuerde. Er fliegt mir fast auf den Kopf, erlaubt mir aber auch einige Schnappschuesse. Ein Schild weiter unten sagt: "Nicht weiter, hier werden eingefuehrte Tiere gejagt". Ich will keine Ziege, kein Esel oder Hund sein auf dieser Insel. Ein Fuehrer hat uns erzaehlt, dass die spanischen Piraten, die auf der Insel halt gemacht haben, irgendwann festgestellt haben, dass Schildkroeten viel laenger ohne wasser koennen als Ziegen, was ne wunderbare Eigenschaft ist, auf so nem Piratenschiff. Der Fuehrer meinte, dass die Viecher es ohne Essen und Wasser bis zu einem Jahr ueberleben... (soll jeder selbst entscheiden wie viel er davon glaubt). Somit gabs auf dem Piratenschiff immer Fleisch, ohne dass man was fuettern oder kostbare Wasservoraete teilen musste...

mit sind heute uebrigens einige der Kollegen Schildkroete uebern Weg gelaufen. Einfach vor mir aufm Weg.... naja, schaut euch die Fotos selbst an!

 

11:30 hab die Wand der Traenen verlassen. Auf dem Weg nach unten war ein Kaktus so freundlich, meine Kamera ma eben fuer ein Selbstausloeserfoto zu halten (kleiner Tip: es ist das Foto, auf dem ich selbst du sehen bin und nicht selbst die Kamera halte). der Wind kuehlt ein wenig und ueberall singen Voegel. Freu mich auf den Sprung ins Meer.

Die Lawasteine, die ueberall zu sehen sind, sehen aus wie aufgehender Hefeteig. (Ama - du weisst was ich meine - vermisse deine Zwetschgenknoedel!). Ueberall vom Weg ab sind kleine ausgebaute "Attraktionen" zu bestaunen. Unter anderem eine alter etwa vier Meter durchmessender Lavatunnel und einige Lagunen. um halb eins komme ich zur "Playa del Amor"- Strand der Liebe! Ernuechternd stelle ich fest, dass ich alleine da bin.... als ich mich schon enttaeuscht trollen will, stelle ich fest, dass der Name wohl eher von den sich paarenden Leguanen kommt die hier ueberall nach vollbrachter Jagd im Meer in der Sonne chillen und sich hier paaren wollen. Die ausgeruhteren, sonnengewaermteren zittern balzend mit ihren Koepfen. Hab dazu auch ein Video gemacht - mal schaun ob ich das hochgeladen bekomme... Wie gesagt, die Leguane wackeln sich wie besessen mit ihren Koepfchen zu, nur mein Gebalze bleibt unerhoert... ich hab eigentlich erwartet, dass hier von allen Seiten irgendwelche Sirenen oder andere Fabelgestalten auftauchen - so irreal scheint der Ort. Muss an die Flussszene in "O brother where art though" denken - "Don´t you week little baby" - die Szene wurde hier gut herpassen...

Ach was solls - freu mich auf nen Mojito im Casa Rosado ;-)

Villamil